In einer kürzlich veröffentlichten Präsidentenerklärung hat die Türkei beschlossen, die Mehrwertsteuersätze mit dem Ziel der Finanzierung des Wiederaufbaus nach dem verheerenden Erdbeben zu erhöhen. Die Änderungen wurden mit Wirkung zum 10. Juli 2023 im Amtsblatt der türkischen Regierung bekannt gegeben.
Gemäß dem Beschluss wird der allgemeine Mehrwertsteuersatz von 18 auf 20 Prozent angehoben. Diese Erhöhung betrifft Waren und Dienstleistungen im Allgemeinen und wird voraussichtlich Auswirkungen auf den täglichen Konsum haben. Unternehmen und Verbraucher müssen sich daher auf die neuen Steuersätze einstellen.
Zusätzlich wird der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 8 auf 10 Prozent angehoben. Dieser reduzierte Satz galt zuvor für bestimmte Produkte und Dienstleistungen und wird nun entsprechend angepasst. Es ist zu beachten, dass der reduzierte Satz von einem Prozent für einige grundlegende Lebensmittel unverändert bleibt. Weiterhin wurde die Anhebung der auf Verbraucherkredite abzuführenden Bankversicherungs- und Transaktionsteuer von 10 auf 15 Prozent verabschiedet.
Die Entscheidung für die Mehrwertsteuererhöhung wurde getroffen, um die finanziellen Ressourcen für den Wiederaufbau nach dem schweren Erdbeben zu mobilisieren. Die Regierung plant, diese zusätzlichen Einnahmen für den Wiederaufbau von Infrastruktur, den Schutz gefährdeter Gemeinden und andere Maßnahmen zur wirtschaftlichen Erholung zu verwenden.
Weitere Steuererhöhungen werden aktuell diskutiert, unter anderem für die Körperschaftsteuern. Hier sind eine Anhebung des Steuersatzes von derzeit 20 auf 25 Prozent sowie von derzeit 25 auf 30 Prozent für Banken und Finanzinstitute im Gespräch.
Unternehmen und Verbraucher werden aufgefordert, sich auf die Änderungen unter anderem systemtechnisch einzustellen und die neuen Mehrwertsteuersätze entsprechend anzuwenden.
Unsere Expertinnen und Experten des Türkisch Desks stehen Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung.
